23. Olympische Winterspiele
Olympische Erfolge bei den Spielen 2018 in Pyeongchang
307 Medaillen in 15 Sportarten bei 102 Events
Nach den Sommerspielen 1988 in Seoul war Südkorea vom 9. bis zum 25. Februar Gastgeber Olympischer Spiele. Pyeongchang ist eine Kleinstadt 130km östlich der Hauptstadt im Taebaek-Gebirge. Geographisch liegt es auf der Höhe von Sizilien. Die Entfernung zur nordkoreanischen Grenze ist weniger als 100km. Nord- und Südkorea befinden sich offiziell noch im Krieg, da nach der Koreakrieg Anfang der 1950er-Jahre noch nie formell beendet wurde. Die USA haben Nordkorea nie völkerrechtlich anerkannt, einen Friedensvertrag gab es nicht. Nordkoreas Machthaber Kim Jong-Un testete wiederholt Atomraketen. US-Präsident Donald Trump und Kim Jong-Un beschimpften einander, der Konflikt drohte zu eskalieren. Daher hatten im Vorfeld der Winterspiele einige Athleten, Funktionäre und Politiker Bedenken, ob die Sicherheit bei einer Teilnahme gesichert sei. In seiner Neujahrsansprache 2018 erklärte Kim Jong-Un, dass die beiden Länder wieder Gespräche miteinander führen sollten. Als sich Nordkorea am 9. Jänner bereit erklärte Sportler und Sportlerinnen zu den Winterspielen zu entsenden, beruhigte sich die Lage ungemein. Eine Woche später einigte man sich, dass die beiden Länder bei der Eröffnungsfeier einmarschieren werden und dass man ein gemeinsames Dameneishockeyteam stellen werde. Darüber waren die Südkoreanerinnen überhaupt nicht begeistert, da sie wussten, dass ihre Teamkolleginnen viel schlechter als sie waren. Somit waren ihre Chance auf eine gute Platzierung oder gar eine Medaille vorbei. An der Eröffnungsfeier nahm Kim Jong-Uns Schwester Kim Yo-Yong teil, bei der Schlussfeier der nordkoreanische General Kim Yong-Chol. Kim Jong-Un schickte Grüße und hundert hübsche, einheitlich angezogene Cheerleader und ein Orchester nach Pyeongchang. Diese hatten von den Sportarten zwar keine Ahnung, machten aber mit ihren gut eintrainierten synchronen Bewegungen, Tänzen, Klatschen und Gesängen sehr gute Stimmung und zogen die Aufmerksam voll auf sich. Der Zuschauer spürte, dass der nördliche Nachbar auch anwesend ist.
Russland war wegen des Skandal um jahrelanges Staatsdoping von den Spielen ausgeschlossen worden. Nur einzelne Sportler die nachweislich nicht daran beteiligt waren und nie gedopt hatten durften als Olympische Athleten aus Russland unter der Olympischen Flagge antreten. Im Falle eines Sieges hörten sie nicht die russische Hymne sondern die olympische.
In der Olympischen Statistik Liechtensteins kam eine Bronzemedaille dazu. Tina Weirather, die Tochter Hanni Wenzels der Doppelolympiasiegerin von 1980, war im alpinen Super G erfolgreich. Der Star der Alpinen Bewerbe war der Österreicher Marcel Hirscher. 2014 in Sotschi hatte er als Favorit „nur“ eine Silbermedaille im Slalom gewonnen. In Pyeongchang wurde er Doppelolympiasieger in der Alpinen Kombination und im Riesentorlauf.
Eine Sensation gelang der Tschechin Ester Ledecká. Anna Veith, die unter ihrem Mädchennamen Fenninger in Sotschi im Super-G Olympiagold geholt hatte, führte im alpinen Super-G eine Zehntelsekunde vor der Lichtensteinerin Tina Weihrather. Alles sah schon nach dem zweiten Gold von Anna Veith, die sich nach mehreren Verletzungen zwischen den Spielen wieder zurückgekämpft hatte, aus. Ester Ledecká, die eigentlich eine Snowboarderin ist, startete als sechsundzwanzigste, hatte Zwischenbestzeiten, verhinderte eine Sturz und fuhr mit einer hundertstel Sekunde Vorsprung durch das Ziel. Veith verstand sofort war geschehen war, Ledecká überhaupt nicht. Sie stand verdutzt im Ziel, blickte zur Anzeigetafel und glaubte, dass ein Fehler vorlag. Der Kameramann sagte ihr, dass sie gewonnen hatte. Sie sagte nur „No!“. Erst als er ihr nochmals sagte, dass sie wirklich gewonnen hatte, glaubte sie es. Eine Woche später gewann sie souverän im Snowboard Riesentorlauf. Damit ist sie die erste Athletin die bei den gleichen Spielen im Alpinen Skilauf und im Snowboard gewonnen hat.
Sportliche Stars waren die norwegischen Skilangläufer angeführt von Johannes Hoesflot Klaebo und Marit Björgen, sowie der französische Biathlet Martin Foucade. Marit Björgen die 2002 ihre erste Olympische Medaille gewann beendete ihre Olympische Karriere mit insgesamt fünfzehn Medaillen, davon acht in Gold. Sie führt sie Statistik der erfolgreichsten Olympioniken bei Winterspielen an. Norwegen und Deutschland kämpften um den Sieg im Medaillenspiegel, schließlich setzte sich Norwegen knapp durch.