11. Olympische Winterspiele
Olympische Erfolge bei den Spielen 1972 in Sapporo
105 Medaillen in 10 Sportarten bei 35 Events
8 Jahre nach den Sommerspielen in Tokio war Japan schon wieder Gastgeber. Dieses Mal vom 3.bis zum 13. Februar bei den Winterspielen mit Sapporo, welches bereits für 1940 vorgesehen war.
Das Internationale Olympische Komitee hatte endgültig die tatsächlichen Verhältnisse in Deutschland zur Kenntnis genommen. Die Bundesrepublik Deutschland und die Deutsche Demokratische Republik traten mit getrennten Mannschaften, Flaggen und Hymnen an.
IOC Präsident Avery Brundage wütete im Vorfeld der Spiele. Er beleidigte die Gastgeber und sprach allen Wintersportlern den Amateurstatus ab. Besonders wandte er sich gegen mehrere Männer im Ski Alpin. Er warf ihnen Professionalismus vor. Karl Schranz hatte bereits 4 Jahre zuvor beim Nebelslalom von Grenoble unter nebulösen Umständen seine Goldmedaille verloren. Er befand sich wieder in Hochform und zählte zu den Favoriten für die Abfahrt. Jemand hatte dem IOC ein Foto zugespielt auf dem Schranz bei einem Benefiz-Fußballspiel in einem Trikot mit Werbung für eine Kaffeemarke zu sehen war. Das war für Brundage der offizielle Beweis, dass Schranz kein Amateur war. Brundage, der die Nazispiele 1936 gut geheißen hatte, erklärte heuchlerisch: „Ich habe Schranz nicht disqualifiziert, das IOC hat es nicht getan, er selbst hat es getan“. Er wurde von den Spielen ausgeschlossen. Die österreichische Politik empfahl einen Boykott der Spiele. Doch Schranz wollte das nicht. Als Sportler wusste er, was es für Athleten bedeutete sich 4 Jahre für die Olympischen Spiele vorzubereiten. Mit den Abschiedsworten „Ich nehme zur Kenntnis, dass ich für alle büßen muss“ kehrte er nach Österreich zurück. Was ihn dort erwartete war unbeschreiblich. Der Volkszorn der Österreicher war entfacht, schon am Flughafen wurde er von den Massen jubelnd empfangen, diese säumten seine Fahrt mit dem Auto bis in die Innenstadt von Wien. Die Fahrt endete beim Bundeskanzleramt, wo er sich am Balkon zeigte. Insgesamt jubelten ihm 100.000 Leute zu. Er war ihr Volksheld.
Am 6. Februar wurden die Spiele durch den japanischen Kaiser feierlich eröffnet. Von einer Krise der Olympischen Winterspiele war keine Rede mehr, an Karl Schranz dachten nur noch die Österreicher.
In Tokio hatten die Japaner überdimensionale Skulpturen aus Schnee und Eis geformt und beeindruckten damit die Gäste. Japaner besuchten vor allem die Bewerbe wo sie Chancen auf Medaillen hatten: Eiskunstlauf, Nordische Kombination, Eishockey und Schispringen, wo sie auf der Kleinschanze sogar den ersten Dreifachsieg feiern konnten.
In der deutschen Eishockey-Nationalmannschaft konnte dem Mannschaftskapitän Alois Schröder ein Aufputschmittel nachgewiesen werden. Dies blieb allerdings ohne Folgen, da der Eishockey-Weltverband die Angelegenheit als nicht so streng einstufte. Die Mannschaft wurde nicht bestraft und wurde sogar Gruppensieger, letztendlich gab es Platz 7.