21. Olympische Winterspiele
Olympische Erfolge bei den Spielen 2010 in Vancouver
258 Medaillen in 15 Sportarten bei 86 Events
Vancouver war vom 12. bis zum 28. Februar nach 1976 Montreal und 1988 Calgary die dritte kanadische Stadt die Olympische Spiele ausrichtete. Bei den beiden vorangegangen Spielen auf heimischen Boden war es Kanada nicht gelungen, eine Goldmedaille zu gewinnen. Das sollte sich 2010 ändern! Am dritten Wettkampftag wurde Kanada erlöst: Alexandre Bilodeau gewann das Buckelpiste Freestyle Skifahren. Es sollten weitere dreizehn Goldmedaillen folgen! Mit vierzehn Goldmedaillen belegte Kanada sogar erstmals in der Olympischen Geschichte Platz eins im Medaillenspiegel!
Die indianische Kultur der First Nations wurde sowohl beim Fackellauf als auch bei der Eröffnungsfeier integriert. Es gab aber auch einige Stämme die gegen die Olympischen Spiele protestierten. Die anderen transportierten die Fackel mit traditionellen Kanus, Hundeschlitten, zu Pferd, zu Fuß, auf Schneemobilen und anderen Fortbewegungsmitteln. Die Fackel wurde 45.000 durch ganz Kanada transportiert.
Wenige Stunden vor der Eröffnungsfeier war das Abschlusstraining angesetzt, der Bewerb sollte am ersten Wettkampftag starten. Der Georgier Nodar Kumaritaschwili hatte nach der Kurve fünfzehn bereits 144 km/h. Dann führte die Strecke leicht hinauf zur Zielkurve Nummer sechzehn. Durch einen Fahrfehler prallte er zunächst an die Innenbande, wodurch seine Rodel hochgeschleudert wurde und Nodar Kumaritaschwili auf die gegenüberliegende Außenseite mit dem Rücken und dem Hinterkopf gegen einen Stahlträger der Bahnüberdachung geschleudert wurde. Es krachte fürchterlich, als Fernsehzuschauer konnte man sich nicht vorstellen, dass er das überleben würde. Offiziell verstarb er auf dem Weg ins Krankenhaus von Whistler. Nach dem Unfall wurde von Funktionären die Rodelbahn als zu schnell bezeichnet. Der Start wurde um 176 Meter und zwei Kurven hinunter verlegt, zwischen den Eisenträgern der Bahnüberdachung wurden Bretter angebracht, damit sich so ein tragischer Unfall nicht mehr wiederholen könnte.
Die Norwegerin Marit Björgen war am Höhepunkt ihrer Olympischen Laufbahn. In Vancouver erzielte sie mit drei Gold- und je einer Silber- und Bronzemedaille ihr bestes Ergebnis. Von 2002 bis 2018 gewann sie insgesamt fünfzehn Medaillen, davon acht in Gold, vier in Silber und drei in Bronze. Damit ist sie die erfolgreichste Athletin in der Geschichte Olympischer Winterspiele. Sie liegt noch vor ihren Landsmännern dem Biathleten Ole Einar Bjørndalen und dem Skilangläufer Bjørn Dæhlie. Derzeit liegen nur sechs Athleten die bei den Sommerspielen erfolgreich waren in der ewigen Erfolgsstatistik vor ihr.
Der Skispringer Simon Ammann konnte seinen Doppelsieg von 2002 in Salt Lake City wiederholen. Damit liegt er hinter dem Finnen Matti Nykänen in seiner Sportart an zweiter Stelle.
In Calgary gab es zwei Premieren. Der lettische Eisschnellläufer Haralds Silovs war der erste Athlet in der Olympischen Geschichte der an einem Tag in zwei verschiedenen Sportarten antrat: Eisschnelllauf und Short-Track. Medaille gewann er keine. Die zweite Premiere war die Teilnahme des kanadischen Skilangläufers Brian McKeever, der bereits 2002 und 2006 mit seiner Sehbehinderung an den Paraolympischen Spielen teilnahm. Er wurde allerdings von seinem Cheftrainer bei keinem Rennen eingesetzt.