22. Olympische Sommerspiele
Olympische Erfolge bei den Spielen 1980 in Moskau
631 Medaillen in 23 Sportarten bei 203 Events
Die Olympischen Sommerspiele in Moskau fanden vom 19.7. bis 3.8. statt. 1976 boykottierten 40 afrikanische Staaten die Spiele von Montreal, der Einmarsch der sowjetischen Truppen in Afghanistan im Dezember 1979 war für 42 Staaten Grund die Spiele von Moskau zu boykottieren. Weitere 24 Länder nahmen aus finanziellen oder sportlichen Gründen nicht teil. Bereits bei der Vergabe der Spiele an die russische Hauptstadt gab es in den USA Zweifel an der Teilnahme im Mutterland des Kommunismus. Zusätzlich rief der sowjetische Dissident Wladimir Bukowski zum Boykott auf. Die wichtigsten Staaten, welche den Boykott unterstützten waren: USA, Bundesrepublik Deutschland, Kanada, China, Israel, Japan, Kenia, Südkorea, Norwegen, Argentinien. Von den westlichen Staaten nahmen Australien, Neuseeland, Großbritannien, Irland, Österreich, Schweiz, Dänemark, Frankreich, Belgien, Niederlande, Italien, Spanien, Portugal, Schweden, Finnland, Griechenland, an den Olympischen Spielen in Moskau teil. Es gab warnende Stimmen, dass bei den in vier Jahren folgenden Sommerspielen in Los Angeles ein sowjetischer Boykott als Racheakt zu befürchten sei. Dies sollte sich bewahrheiten. Verlierer in diesem kalten Krieg auf höchster sportlicher Ebene waren jene Athleten und Athletinnen, welche sich jeweils vier Jahre auf die Olympischen Spiele vorbereitet hatten, aber nicht teilnehmen durften!
Die Eröffnungs- und Abschlussfeier, sowie die meisten Wettbewerbe fanden in Moskau statt, das Fußballturnier auch in der Ukraine und Weißrussland, die Segelbewerbe in Talinn in Estland. Durch die Nichtteilnahme der USA und vieler westlichen Staaten gelang der Sowjetunion mit 195 Medaillen das beste Ergebnis in der Olympischen Geschichte. 80 waren in Gold, an zweiter Stelle war die DDR mit 126 Medaillen, davon 47 in Gold. Damit war die Dominanz dieser beiden Staaten extrem, sie gewannen mehr als die Hälfte aller Medaillen, über 62% aller Goldmedaillen. Die erfolgreichsten Olympioniken waren der sowjetische Turner Alexandr Dityatin mit 8 Medaillen, damit hatte er eine Medaille mehr als Mark Spitz 1972. Allerdings war er lediglich dreimal Olympiasieger, dazu gewann er vier Silber- und eine Bronzemedaille. Bei den Frauen war die DDR-Schwimmerin Karen Metschuck mit drei Gold- und einer Silbermedaille am erfolgreichsten. Verdächtig ist, dass keine einzige Medaille wegen Dopings aberkannt wurde.