12. Olympische Winterspiele
Olympische Erfolge bei den Spielen 1976 in Innsbruck
111 Medaillen in 10 Sportarten bei 37 Events
Die 12. Olympischen Winterspiele fanden vom 4. Bis zum 15. Februar statt. Denver hatte sich bei der Bewerbung für die Winterspiele 1976 durchgesetzt. Anstatt die Bevölkerung vor der Bewerbung zu fragen, setzte man am 7.11. 1972 ein Referendum an. Im Bundesstaat Colorado sprach sich die Mehrheit gegen die Verwendung von Steuergeldern für die Abhaltung der Winterspiele aus. Die Spiele wurden an das IOC zurückgegeben und neu ausgeschrieben. Innsbruck setzte sich gegen Lake Placid, Chamonix und Tampere durch. Abgesehen von den Zwischenspielen 1906 in Athen wurden noch nie so knapp hintereinander Olympische Spiele an die gleiche Stadt vergeben. Bei der Eröffnungsfeier wurden zwei olympische Feuer entzündet, das alte von 1964 und das neuen von 1976.
Von den Spielen 1964 waren viele Sportstätten noch in gutem Zustand erhalten, doch musste man jene Bauwerke die nicht mehr den neuen Anforderungen entsprachen um- oder ausbauen. Ein neues Olympisches Dorf wurde gebaut, dieses wurde später ein soziales Wohngebiet samt Schule, Turnhalle Mehrzweckhalle und Hallenbad. Auch die Kunsteisbahn in Igls war ein Neubau.
Wie schon 1964 gab es im Vorfeld der Spiele Probleme mit einer warmen Wetterlage, Schnee war kaum gefallen. Deshalb transportierte das Bundesheer wieder Schnee aus höheren Lagen nach Innsbruck. Doch dieses Mal begann es schon vor den Spielen kräftig zu schneien und Innsbruck und die Umgebung konnte sich der Weltöffentlichkeit mit prächtigen Winterbildern präsentieren.
Auch dieses Mal gab es Neuerungen: Bei den Medaillenvergaben in der Olympiahalle wurden mit einem Großbildprojektor die wichtigsten Szenen des jeweiligen Wettbewerbs gezeigt. Erstmals konnten die Zuseher das Gefühl des Schispringens selbst miterleben: auf Sprungschi wurde eine kleine Kamera montiert.
Am 5.Februar mittags waren in Österreich nur noch sehr wenige Menschen auf den Straßen unterwegs. Fast alle hatten sich vor den Fernsehgeräten versammelt. Alle Schüler Wiens, darunter auch der Besitzer dieser Homepage, hatten ab 11 Uhr frei bekommen, in den Bundesländern gab es ähnliche Regelungen. Die österreichische Bevölkerung erwartete von ihrem Helden Franz Klammer die Goldmedaille in der Alpinen Abfahrt zu gewinnen. Der psychische Druck auf Klammer war enorm, trotzdem schaffte er es am Patscherkofel in seinem gelben Abfahrtsanzug 0,33 Sekunden vor dem Schweizer Bernhard Russi ins Ziel zu kommen und die geforderte Goldmedaille zu holen.
Große Überraschung bei den drei Alpinen Bewerben war aber die deutsche Rosi Mittermaier, die zwei Goldmedaillen und eine Silbermedaille gewann. Weniger überraschend war der vierte olympische Sieg in Folge für das Team der UdSSR im Eishockey. Die DDR gewann alle fünf Bewerbe beim Rodeln und Bobfahren. Den Medaillenspiegel von Innsbruck führt souverän die Sowjetunion vor der DDR an, mit großem Abstand folgt erst die USA an dritter Stelle.
Wieder gab es einen neuen Teilnehmerrekord für Winterspiele: 1261 Athleten, davon 1013 Männer und 248 Frauen aus insgesamt 37 Ländern. Neue Länder waren Andorra, San Marino und Taiwan. Auch mit über 730.000 Zuschauern gab es einen Rekord.