17. Olympische Sommerspiele
Olympische Erfolge bei den Spielen 1960 in Rom
461 Medaillen in 19 Sportarten bei 150 Events
Die Olympischen Sommerspiele hatten bereits eine Dimension erreicht, dass nur noch Großstädte in der Lage waren diese durchzuführen. Rom war schon früher für die Ausrichtung der Spiele vorgesehen oder hatte sich erfolglos beworben. Nach den ersten Spielen 1896 und den Zwischenspielen 1906 in Athen war Rom die zweite olympische Gastgeberstadt in der die Neuzeit auf die Antike traf. Das Forum Romanum und das Kolosseum sind die beeindruckendsten römischen Monumente der Antike. Selbst das moderne Olympiastadion war mit antiken Elementen ausgestattet worden.
Die feierliche Eröffnung fand am 25. August und die Abschlussfeier am 11. September statt. Natürlich hatte die römisch-katholische Kirche in Rom einen entsprechenden Einfluss und setzt durch, dass an den beiden ersten Sonntagen keine Sportveranstaltung durchgeführt werden sollte, für den dritten Sonntag war im Pferdesport der Preis der Nationen mit anschließender Abschlussfeier vorgesehen. Der Zufall ergab, dass am zweiten Sonntag ein zusätzliches Entscheidungsturnier im Hockey notwendig war. Am Tag vor der Eröffnung hielt Papst Johannes XXIII. auf dem Petersplatz einen Gottesdienst mit 100.000 Gläubigen ab. Darunter waren auch Athleten aller Nationen, abgesehen von der Sowjetunion. Der Papst segnete die Spiele.
Das Organisationskomitee hatte bereits 4 Jahre zuvor bei den Winterspielen von Cortina d´Ampezzo Erfahrungen sammeln können. Quer über die Straßen Roms hingen Flaggen der teilnehmenden Länder. Die Stimmung der Römer war gut. Die Olympische Fackel wurde 13 Tage vor Beginn der Spiele in Olympia entzündet und in Kombination aus 1860 km Lauf und Schiffsreise nach Rom gebracht.
Die gesamtdeutsche Mannschaft, bestand wieder aus Athleten der BRD und DDR. Beide hatten zwar seit 1959 offiziell getrennte Flaggen, daher einigte man sich auf einen Kompromiss und trat unter einer deutschen Flagge mit den olympischen Ringen in weißer Farbe an. China und Nordkorea nahmen aus politischen Gründen nicht teil. Südafrika hatte die Aparatheid eingeführt und nach Rom nur weiße Athleten mitgenommen. Das hatte zur Folge, dass Südafrika von 1964 bis 1988 von den Spielen ausgeschlossen wurde und erst nach Ende der Apartheid 1992 wieder Teil der olympischen Bewegung war.
Abebe Bikila war der erste Schwarzafrikaner der eine olympische Goldmedaille gewann. Der Äthiopier, ein Leibwächter seines Kaisers, lief barfuß den Marathon in neuer Weltbestzeit. In Melbourne hatten die USA noch knapp den Medaillenspiegel vor der Sowjetunion gewonnen. In Rom war das schon ganz anders: die UdSSR gewann 32 Medaillen mehr, auch bei den Goldenen hängten sie die Amerikaner um 9 Stück ab. Der Sport bekam in den letzten Jahren in der DDR einen immer größeren Stellenwert, der Anteil an den Erfolgen im gesamtdeutschen Team wurde gegenüber den Spielen 1956 deutlich gesteigert. Zum letzten Mal konnten sich mehr west- als ostdeutsche Athleten für das gesamtdeutsche Team qualifizieren. Der kalte Krieg zwischen den Ost- und Westmächten hatte auf sportlicher Ebene Fahrt aufgenommen.