10. Olympische Sommerspiele
Olympische Erfolge bei den Spielen 1932 in Los Angeles
347 Medaillen in 17 Sportarten bei 117 Events
Abgesehen von den ersten Olympischen Spielen 1896 und den Zwischenspielen 1906 in Athen fanden alle Sommerspiele immer über Monate verteilt statt, die größte Zeitspanne waren fast 6 Monate. Die Spiele von Los Angeles waren auf zwei Wochen angesetzt, dieser Zeitraum wurde zum Standard für alle Spiele bis zur Gegenwart. Die ersten Olympischen Sommerspiele in den USA fanden 1904 in St. Louis als lästige Nebensache zur Weltausstellung statt. Sie erinnerten eher an US-amerikanische Sportwettkämpfe. Schlechte Organisation, unfaire Schiedsrichter, kaum Zuschauer waren damals die negativsten Umstände.
1932 sollte alles besser werden, doch die Rahmenbedingungen waren ungünstig. Die Weltwirtschaftskrise hatte den Globus noch im Griff, was zur Folge hatte, dass auf Grund der hohen Anreisekosten nur 1332 Athleten aus 37 Nationen den Weg zu den Spielen auf sich nahmen. Abgesehen davon waren Schiff und Eisenbahn damals noch die günstigsten Reisemittel, was natürlich eine zwei- bis dreiwöchige Anreise bedeutete. Verhältnismäßig komfortabel reiste das japanische Team in einer 80-stündigen Zeppelinfahrt aus Tokyo an.
Obwohl die Einwohner zum Stierkampf und Freilufttheater mehr Bezug als zum Sport hatten, erbauten sie bereits 1923 das Memorial Coliseum. Es sollte das Olympiastadion der Spiele 1932 und 1984 werden. Es bietet Platz für über 90.000 Zuschauer und wird heute noch für die American Football League genützt.
Die Eröffnungsfeier fand am 30. Juli statt, die Schlussfeier am 12. August. Für die Qualität der Sportstätten sprach, dass insgesamt 18 Weltrekorde, dazu noch viele Olympische Rekorde aufgestellt wurden. In der Leichtathletik gab es in 24 Bewerben 21 Rekorde, bei 11 Schwimmkonkurrenzen 10 Bestleistungen.
Erstmals in der Geschichte gab es ein aus 800 kleinen Holzhäusern bestehendes Olympisches Dorf, welches um 300.000 US-Dollar auf einem Hochplateau in der Nähe des Pazifischen Ozeans errichtet wurde. Für diese Unterkunft waren täglich 2 Dollar pro Kopf zu bezahlen. Als Gegenleistung erhielt jede Mannschaft einen Koch der nationale Gerichte zubereitete, frische Wäsche, Seife und Handtücher. Die wenigen weiblichen Athleten waren in Luxushotels untergebracht. Für ärztliche Betreuung standen modernste Einrichtungen zur Verfügung. Jede Nation hatte einen Dolmetscher, der für perfekte Kommunikation und Erledigung von Sonderwünschen zuständig war.
Eine weitere Neuerung war eine elektrische Zeitmessung mit Startpistole, welche Stoppuhr und Zielfoto auslöste. Es wurden die Zeiten in Hundertstel Sekunden gemessen. Da man aber der elektrischen Zeitnehmung noch nicht vertraute, kamen nach wie vor die handgestoppten Zeiten zum Einsatz. Beim 100m Lauf kamen die beiden US-Amerikaner Eddie Tolan und Ralph Metcalfe zeitgleich als erste über die Ziellinie. Die elektrische Zeitmessung ermittelte für beide 10,38 Sekunden, Hand gestoppt jeweils 10,3 Sekunden. Ein langes Studium des Zielfotos hatte doch Tolan als Sieger ermittelt.
Ein Novum der Spiele war das dreistufige Siegerpodest, welches die Amerikaner bereits ein paar Monate zuvor bei den Winterspielen von Lake Placid verwendet hatten. Außerdem erhielten die Athleten bei der Siegerehrung im Anschluss an die Wettbewerbe gleich ihre Medaillen und mussten nicht mehr so wie bei früheren Spielen auf die Abschlusszeremonie warten.