3. Olympische Sommerspiele
Olympische Erfolge bei den Spielen 1904 in St. Louis
278 Medaillen in 18 Sportarten bei 94 Events
Bereits 1894 hatte Baron de Coubertin bei der Gründerversammlung des Internationalen Olympischen Komitees den Wunsch geäußert, dass die Spiele 1904 in den Vereinigten Staaten stattfinden sollten. Ursprünglich sollte Chicago innerhalb von 16 Tagen im September die Spiele ausrichten, doch gab es bei der Vorbereitung der Spiele Probleme. Daher wurde der Austragungsort nach St. Louis verlegt, wo die Olympischen Spiele, genauso wie 1900 in Paris im Rahmen der Weltausstellung stattfanden. Wieder gab es weder eine Eröffnungs- noch eine Schlussfeier, die Sportbewerbe waren vom 1. Juli bis zum 23. November verteilt und glichen mehr US-amerikanischen Nationalmeisterschaften mit gelegentlicher ausländischer Beteiligung, da wegen der langen Anreise und der hohen Reisekosten nur wenige Staaten Athleten entsandten. Nicht einmal Baron de Coubertin reiste zu den Spielen, da diese wieder einmal in einer Form stattfanden, die er absolut nicht gut heißen konnte. Es gab es mit 651 Athleten, darunter 6 Frauen, weniger Teilnehmer als vier Jahre zuvor. 92 Bewerbe wurden in 16 Sportarten ausgetragen, über 86% aller Medaillen gingen an die USA, bei vielen Wettbewerben traten nur US-amerikanische Studententeams oder Athleten an. Auch die Schiedsrichter waren ausschließlich Amerikaner, die immer wieder die eigenen Landsleute bevorzugten.
Es gab allerdings eine Änderung die bis heute wirksam ist: die Sieger erhielten erstmals Goldmedaillen. Zuvor gab es nur eine Silbermedaille für den Sieger und eine Bronzemedaille für den zweiten, der dritte ging leer aus.
Die Bewerbe im Schwimmen, Wasserball und Wasserspringen fanden zum ersten Mal nicht im offenen Wasser sondern in einem künstlich angelegten See statt. Dieser war allerdings stark verunreinigt, da dieser von einem Bach durchflossen wurde der von der unmittelbar benachbarten Landwirtschaftsausstellung Viehmist und Düngemittel in den See entsorgte. Mehrere Athleten erkrankten. Auch andere Sportwettbewerbe liefen teils chaotisch ab. Da die Weltausstellung sehr viele Attraktionen bot, wurden die Olympischen Spiele wie bereits 1900 von den Besuchern und den Medien kaum wahrgenommen. Baron de Coubertin verhielt sich passiv, er wurde deshalb innerhalb des IOC kritisiert. Um die Olympischen Spiele zu retten veranstaltete man 1906 in Athen die Olympischen Zwischenspiele, anlässlich des 10-Jahr Jubiläums der Spiele 1896.