22. Olympische Winterspiele
Olympische Erfolge bei den Spielen 2014 in Sotschi
294 Medaillen in 15 Sportarten bei 98 Events
Russland war nach 1980 mit Moskau zum zweiten Mal Gastgeber der Olympischen Spiele. Vom 7. bis zum 23. Februar war die subtropische, am Schwarzen Meer gelegene Stadt Stoschi Austagungsort von Winterspielen. Für 2002 hatte sich Sotschi schon einmal erfolglos beworben. Dieses Mal hatte sich die Stadt gegen Pyeongchang in Südkorea durchgesetzt. Pyeongchang sollte schließlich die nächsten Winterspiele 2018 durchführen.
Analog der Sommerspiele 2008 in Peking schienen die Kosten für die Ausrichtung in Sotschi keine Rolle zu spielen. Angeblich hatte das Organisationskomitee mehr als vier Million Dollar von privaten Spendern gesammelt. Korruptionsvorwürfe standen im Raum. Insgesamt sollen die Winterspiele fünfzig Milliarden Dollar, so viel wie die letzten fünf Winterspiele in Summe, gekostet haben. Auf Grund von Anschlagsdrohungen wurden alleine in die Sicherheit 1,4 Milliarden Dollar investiert. Die USA gab für US-Bürger wegen der Terrorgefahr während der Winterspiele eine Reisewarnung für Russland aus.
Im Olympiapark waren alle Eishallen und auch das Olympiastadion, welches für die Eröffnungs- und Abschlußfeier genutzt wurde. Nach den Spielen wurde es zu einem Fußballstadion. In der Mitte des Olympiapark war die Medal Plaza. Wie schon in den letzten Jahren üblich gab es direkt nach einem Wettbewerb eine Flower Ceremony, am Abend wurden jeweils für diverse Sportarten auf der Medal Plaza vor großen Zuschauermassen feierlich die Medaillen vergeben und die Hymnen gespielt. 30 bis 40 km nördlich fanden die Alpinen- und Nordischen Bewerbe, Biathlon, Bob, Rodeln, Skeleton, Skispringen statt.
Der Fackellauf hatte wieder Premieren. Mit einem Atomeisbrecher wurde sie von Murmansk in vier Tagen zum 5000km entfernten Nordpol gebracht. Die Fackel sank auch bis auf den Grund des Baikalsees, welcher der mit 1642m der tiefste Südwassersee der Welt ist. Im Jahr 2008 hatten die Chinesen die Olympische Fackel auf den Mount Everest. Dieses Mal ging es noch höher hinaus: die Fackel wurde vom kasachischen Weltraumbahnhof Baikonur mit einer Rakete zur Internationalen Raumstation ISS geflogen. Dort wurde bei einem Weltraumausflug im freien Weltraum getragen. Selbstverständlich ohne Flamme, diese würde im All mangels Sauerstoff nicht brennen. Aber auch schon während des Fluges ins All und auf der ISS gab es aus Sicherheitsgründen und zur Vermeidung des Verbrennens von wertvollem Sauerstoff keine Flamme. Bereits 1996 und 2000 war die Olympische Fackel im Weltraum, im Weltraum war sie davor noch nie. Mit Stolz wurde dieses Ereignis im Fernsehen live übertragen.
Bei der Eröffnungsfeier sang Opernstar Anna Netrebko die russische Hymne. Vladimir Putin eröffnete die zweiundzwanzigsten Olympischen Winterspiele. Einige hochrangige Politiker beschlossen aus Protest gegen die Menschenrechtsverletzungen in Russland nicht anzureisen.
Erfolgreichster Teilnehmer war der Russe Viktor Ahn mit drei Gold- und einer Bronzemedaille im Short Track. Der Athlet scheint in der Medaillenstatistik mit weiteren drei Gold- und einer Bronzemedaille unter dem Namen Hyun-Soo Ahn auf. 2006 in Turin startete er für Südkorea, er wurde in Seoul geboren. Eine Verletzung vor den Olympischen Spielen 2010 verhinderte seine Teilnahme 2010 in Vancouver. Da Südkorea über sehr viele extrem gute Short Track Läufer verfügt, wurde Ahn vom Verband nicht mehr nominiert. Daher wechselte die Staatsbürgerschaft und startete seit 2011 für Russland. Er ist mit seinen sechs Gold- und zwei Bronzemedaillen der erfolgreichste Athlet im Short Track.
Die norwegische Skilangläuferin Marit Björgen konnte ihrer Medaillensammlung von Vancouver drei weitere Goldmedaillen hinzufügen. Die weißrussische Biathletin Darya Domracheva dominierte ihre Sportart mit dem Gewinn von drei Goldmedaillen.
Die weltberühmte Star-Geigerin Vanessa Mae trat unter ihrem echten Namen Vanessa Vanakorn im alpinen Riesenslalom für Thailand an. Natürlich hatte sie die Qualifikationsnormen der FIS nicht erfüllt, durfte aber starten, da sie einen Quotenplatz vom IOC bekam, damit Thailand überhaupt Teilnehmer bei diesen Winterspielen hatte. Sie wurde mit fünfzig Sekunden Rückstand siebenundsechzigste und letzte. Sie hatte allerdings dreiundzwanzig Konkurrentinnen hinter sich gelassen, die ausgeschieden waren.
Wieder gab es Dopingfälle, drei Medaillen wurden aberkannt. Die Dopingvorwürfe gegen russische Sportler und Sportlerinnen wurden intensiver, sie sollten sich ein paar Jahre später auch bewahrheiten. Russland belegte im Medaillenspiegel Platz eins, knapp vor Norwegen und Kanada.