Olympische Erfolge bei den Spielen 1988 in Calgary

Vom 13.2. bis zum 28.2. war Calgary erstmals kanadische Gastgeberstadt bei Winterspielen. 12 Jahre zuvor waren erstmals Olympische Sommerspiele in Montreal in Kanada. 57 Nationen kämpften in 46 Bewerben um die Medaillen. Erfolgreichste Nationen waren zum fünften Mal hintereinander die Sowjetunion und die DDR. An dritter Stelle war die Schweiz. Wie bereits bei den Heimspielen 1976 in Montreal konnte das kanadische Team keine Goldmedaille im eigenen Land gewinnen. Am meisten schmerzte sicherlich der vierte Platz im Eishockey.

Erfolgreichste Sportler waren der finnische Skispringer Matti Nykänen und die niederländische Eisschnellläuferin, beide gewannen jeweils 3 Goldmedaillen. Beide waren am Höhepunkt ihrer Karriere. Tragisch ist, dass Nykänen immer mehr seiner Alkoholsucht verfiel. Am Ende seiner sportlichen Karriere war er mit 46 Weltcupsiegen am erfolgreichsten, später wurde er von Gregor Schlierenzauer abgelöst. Nykänen versuchte sich als Popsänger und als Stripper. Drei Ehen scheiterten. 2004 wurde er zu 26 Monate Haft verurteilt, weil er einen Freund niedergestochen hatte. Dann hatte er einen Herzinfarkt, von dem er sich gut erholte. 2006 wurde er nochmals zu vier Monaten Haft verurteilt, weil er seine vierte Frau misshandelt hatte. 2009 attackierte er wieder seine Frau und wurde zu 16 Monaten Haft verurteilt. 2014 heiratete er zum fünften Mal. 2018 wurde bei ihm Diabetes festgestellt, doch seiner Alkoholsucht gab er weiterhin nach. Mit 55 Jahren ist Nykänen gestorben.

Neben Nykänen machte noch ein zweiter Skispringer Schlagzeilen: Michael Edwards aus Großbritannien. Er war mit Abstand der schlechteste Athlet, schaffte es mit seinen Sprüngen immer nur auf den Vorbau des Hügels den er dann hinunterfuhr, anstatt ihn zu überspringen. Doch das Publikum liebte ihn und er erhielt den Spitznamen „ Eddie the Eagle“. 2016 kam sogar ein Film über seine Lebensgeschichte ins Kino.

Die zweiten Außenseiter die es ins Kino schafften waren die Teilnehmer der Jamaikanischen Bobmannschaft. Sie nahmen nach erfolgreicher Qualifikation zum ersten Mal an den Olympischen Spielen teil. Sie kämpften sich tapfer durch den Eiskanal und waren im Zweierbob im Endklassement dreißigste über zehn Sekunden hinter den Siegern, allerdings hatten sie elf Teams hinter sich gelassen. Der Viererbob war nicht so erfolgreich. Er kippte im dritten Lauf um, auf der Seite liegend, die Stutzhelm die Eisbahn kratzend, rutschte der Bob samt Besatzung bis ins Ziel. Die Bilder gingen um die Welt. 1993 erschien nach diesem Ereignis der Film „Cool Runnings“. Katarina Witt wiederholte ihren Olympiasieg im Eiskunstlauf, auch sie war nach ihrer Sportkarriere im Fernsehen und verschiedenen Filmen zu sehen.

Erwähnenswert ist, dass Christa Luding-Rothenburger startend für die DDR in Calgary im Eisschnelllauf über 1000m Olympiasiegerin und über 500m Silber gewann. Im gleichen Jahr 1988 trat sie ebenfalls bei den Sommerspielen von Seoul im Radsprint an und gewann die Silbermedaille. In der Olympischen Geschichte gibt es nur fünf Athleten und Athletinnen die sowohl bei Winter- als auch bei Sommerspielen Medaillen gewannen. Christa Luding-Rothenburger ist allerdings die einzige der das im selben Jahr gelang!